Wie alles begann

Die Geburtsstunde des Fördervereins Freibad Weende e.V.

Zahlreiche Stimmen, die im Spätsommer 2011 davon sprachen, das Freibad im Ortteil Weende (18.000 Einwohner) in naher Zukunft schließen zu wollen, veranlassten den Ortsbürgermeister Hans Otto Arnold, eine Bürgerinitiative ins Leben zu rufen. Bei einem, trotz nicht optimalem Wetter, gelungenen Freibadfest im Sommer 2011, konnten sehr viele Weender Bürger für die Idee eines Fördervereins zur Erhaltung des Weender Freibades gewonnen werden.

Gründungsmotto und -logo 2011

Nach einer ersten Bürgerversammlung im August konnte am 05.September 2011 der „Förderverein Freibad Weende e.V.“ mit damals knapp 120 Gründungsmitgliedern durch den Vorsitzenden Eberhard Gramsch ins Vereinsregister eingetragen werden.

Proteste und Verhandlungen

Nach der Kommunalwahl 2012 wurde im Stadtrat Göttingen das sog. Entschuldungshilfe-programm (EHP) – der Göttinger „Zukunftsvertrag“ – mit 63 Punkten zu Einsparungen bei Ausgaben vorgelegt. Darin war unter dem Punkt V063 die Schließung des Freibades Weende vorgesehen, als einzigem Punkt in diesem Programm, der eine Reduzierung der Ausgaben auf Null vorsah und einen Göttinger Ortsteil betraf. Anstelle des beliebten Freibades war dort ein Teich mit Parkanlage sowie eine Bürobebauung geplant.

Die Weender Bevölkerung wurde über diese Pläne aufgeklärt, und in kurzer Zeit erhöhte sich die Mitgliederzahl des Fördervereins auf 500 und stieg kontinuierlich weiter an.

In zahlreichen Gesprächen mit Parteien und der Verwaltung der Stadt Göttingen bemühte sich der Vorstand unermüdlich, mit konstruktiven Gegenvorschlägen zum Erhalt des Bades, Gehör zu verschaffen. Erst nach massiven Protesten der Weender Bevölkerung und zwei großen Demos mit je 3.500 Teilnehmenden waren die „Fronten“ aufgeweicht und ein Dialog möglich.

 Bild Demo 3 Bild Demo 5

Der Förderverein unterbreitete der Verwaltung eigene Planungsvorschläge mit Finanzierungs-modellen zur Umgestaltung des Freibades und besseren Nutzung des Freibadgeländes.

Daneben wurden durch Arbeitseinsätze der Mitglieder (Frühjahrsputz mit über 100 Teil-nehmenden, dem täglichem Mitreinigen morgens und abends) und einer Barleistung von 18.000 € jährlich erhebliche Aufwendungen für den laufenden Betrieb erbracht.

Außerdem bemühte sich der Förderverein mit zahlreichen Aktionen, auf die Attraktivität und die Bedeutung des Freibades als Bewegungs- und Begegnungszentrum für die Weender Bevölkerung hinzuweisen, wie

  • LED-Beleuchtung des 10m-Sprungturmes
  • Jugendgottesdienst mit Segen vom 10m-Turm
  • Maibaumfeste
  • Schwimmunterricht für Kinder und Migranten
  • Freibadfrühstück
  • Schiffs- und Eisenbahnmodellschauen
  • Sommerfeste mit Arschgranatencontest und Moonlight-Swimming
  • Weihnachtsmarkt

um nur die markantesten zu nennen.

Erfolg

Diese Veranstaltungen und das Bemühen, ständig in den Medien vertreten zu sein, führten zu einer hohen Identifikation der Weender Bevölkerung mit dem Freibad und schließlich auch zu einem Umdenken der Politik. Die Präsenz in Ratssitzungen und deren Ausschüssen schafften die Überzeugung bei Politik und Verwaltung: die Bevölkerung ist um eine konstruktive Planung bemüht und bringt sich selber ein. Der 10m-Sprungturm avancierte zum Symbol des Bürgerengagements und zum architektonischen Wahrzeichen des Ortsteils Weende.

So gelang ein Kompromiss zur Neugestaltung des Freibades, der im Mai 2016 einstimmig vom Rat der Stadt beschlossen wurde: